Beschäftigungs- und Förderbereich
In den Gruppen des Beschäftigungs- und Förderbereich (BFB) erhalten Menschen eine individuelle Förderung, die nicht bzw. noch nicht in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten können.
Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin kann – den eigenen Wünschen, Möglichkeiten und Interessen entsprechend – selbstbestimmt Einfluss auf die Auswahl des Beschäftigungs- und Förderangebots nehmen.
Das Ausprobieren und die Beschäftigung mit kleineren Produktions- und Dienstleistungsaufgaben gibt den Teilnehmenden Einblick in verschiedene Berufsfelder.
So werden berufliche Interessen geweckt, Begabungen und Fähigkeiten gezielt gefördert. Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl werden gestärkt.
Durch Besuche der Berufsbildungsbereiche in der Werkstatt können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Werkstattalltag kennenlernen und selbst ausprobieren.
Ein späterer Übergang in die Werkstatt (und darüber hinaus in den allgemeinen Arbeitsmarkt) ist möglich und wird gezielt gefördert. Diese Durchlässigkeit ist ein wichtiger Punkt in den Konzepten der BWB.
Jeder Schritt richtet sich dabei nach den Bedürfnissen der Teilnehmenden und wird gemeinsam mit ihnen und ihren Angehörigen geplant. So wird eine Überforderung vermieden.
Die Gruppen des BFB in der BWB haben die Schwerpunkte:
- Hauswirtschaft
- Verpackung und Konfektionierung
- Kunstgewerbliche Produktion
- Blumen- und Kräuter-Anbau
- Hausmeister-Service

Unsere BFB-Standorte
Sozialraumorientierte Angebote – Wir gehen raus!
Im Beschäftigungs- und Förderbereich (BFB) der BWB können Sie an verschiedenen Projekten „draußen“ teilnehmen.
Gemeinsam mit der Gruppenleitung arbeiten Sie an konkreten Aufgaben in der Nachbarschaft: in Garten-Projekten, bei Hausmeister-Arbeiten und vielem mehr. Sie arbeiten mit anderen Menschen zusammen, probieren sich in Alltagssituationen aus und können so Ihre Stärken weiter entwickeln.
Aktuelle Zusammenarbeit gibt es mit:
- Gemeinschaftsgarten Himmelbeet: z. B. Projekt „Werkeln im Beet“, Projekt „Tumln im Beet“, Projekt „Beet Kisten“
- Kindergarten City: Gartenpflege und Grundstückpflege, Altpapier-Abholservice, Spielzeug-Reparatur-Service
- Gesundheitsamt Mitte: Falten der Info-Broschüren, Deko für den Wartebereich, Kunstausstellung
- Villa Bernadotte: Café Inklusiv
- BSR: z. B. Projekt „Hof kehren unter Anleitung der Profis“
- Jugendclub Impuls: z. B. Projekt „Garten gestalten“, Projekt „Mosaik-Deko für die Hauswand“, Projekt „Wagen-Deko für den Karneval der Kulturen“, Inklusive Disko
- Seniorenheim Marzahn: Herstellung von Deko-Artikeln und Grußkarten
- Kleiderkammer: Unterstützung der Mitarbeiter bei der Herrichtung der Kleidungsstücke



Häufige Fragen zum Beschäftigungs- und Förderbereich
Beschäftigung & Verdienst im BFB
Das Entgelt ist unterschiedlich. In der Berliner Werkstatt für Menschen mit Behinderung (BWB) beträgt es derzeit maximal 23,01 € pro Monat im BFB.
Nein. Es handelt sich nicht um ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Es werden keine Beiträge zur Renten- oder Krankenversicherung vom Träger gezahlt.
- Über die Familienversicherung (wenn möglich),
- oder über das Sozialamt (bei eigenem Anspruch auf Grundsicherung).
Nein, im BFB werden keine Rentenbeiträge gezahlt.
Anträge & Bescheide
Ein Negativbescheid bestätigt, dass eine Person kein Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit leisten kann. Er wird von der zuständigen Agentur für Arbeit ausgestellt.
Per formlosem Antrag an den Teilhabefachdienst (Bezirksamt/Sozialamt) am Wohnort (Meldeadresse).
📝 Optional: Formloses Antragsmuster als PDF beifügen.
Ebenfalls über ein formloses Schreiben an den Teilhabefachdienst des zuständigen Bezirksamts/Sozialamts.
- Zuständig sind die gesetzlichen Betreuer*innen oder die Eltern (bei Minderjährigen).
- Es müssen drei Kostenvoranschläge eingeholt werden.
- Der Antrag erfolgt formlos beim Teilhabefachdienst am Wohnort.
Zeiten & Organisation
Ja, gemäß dem Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) sind individuelle Modelle möglich.
Ja:
- 30 Tage bei Vollzeit,
- + 5 Tage zusätzlich bei anerkannter Schwerbehinderung,
- Teilzeit anteilig.
Ja, gemäß § 616 BGB bei bestimmten persönlichen Anlässen.
Versicherung & Unterstützung
Über ein formloses Schreiben an das Betreuungsgericht (Amtsgericht) mit Schilderung der Lebenssituation und des Unterstützungsbedarfs.
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen.
Der Antrag erfolgt schriftlich bei der Familienkasse der Agentur für Arbeit.
Ein Antrag muss beim Grundsicherungsamt gestellt werden. Übergangsberatung kann durch gesetzliche Betreuung oder Sozialdienst erfolgen.
Besondere Bedürfnisse & Inklusion
Beim LaGeSo (Landesamt für Gesundheit und Soziales) mit einem Antragsformular sowie aktuellen Arztberichten und Befunden.
Ein offizieller Bescheid, der Grad der Behinderung (GdB) und ggf. Merkzeichen feststellt.
Ja, auch Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf können im BFB tätig sein.
Ja, individuelle Absprachen sind möglich, besonders bei Unverträglichkeiten.
Eine finanzielle Unterstützung im Rahmen der Grundsicherung (SGB XII) für gemeinschaftliches Mittagessen in der Werkstatt.
Wechsel, Plätze & Wunschrecht
Nein, Ziel ist die Entwicklung und ggf. der Übergang in den Arbeitsbereich oder andere passende Tätigkeiten.
Durch eigene Recherche und Kontaktaufnahme mit Trägern. Wartezeiten sind unterschiedlich.
Ja. Es besteht ein Wunsch- und Wahlrecht nach SGB IX.
Gruppenzuteilungen richten sich nach Vorlieben, aber auch nach personellen und fachlichen Erfordernissen.
Praktika, Diagnostik & weitere Begriffe
Ja,
- Sie sind unbezahlt,
- Dauer ist variabel,
- Fahrdienst muss durch gesetzliche Betreuung organisiert werden.
- Medizinische Zentren für Erwachsene mit Behinderung (MZEB),
- Psychiatrische Dienste,
- Sozialpsychiatrische Dienste,
- Ärztliche Fachstellen.
- Anleitung und Begleitung im Alltag,
- Keine therapeutischen Tätigkeiten.
- Meist ein multiprofessionelles Team(z. B. Heilerziehungspflege, Sozialpädagogik).
Die Angebote richten sich nach dem Lebensumfeld und den Möglichkeiten vor Ort (z. B. Nähe zur Wohnung, Nahverkehr, Nachbarschaft).
Angebote im BFB orientieren sich an realen Berufsfeldern (z. B. Küche, Garten, Büro), um Fähigkeiten und Interessen zu fördern.