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11. März 2021

Aus zwei mach eins

Der Modernisierungsprozess in der BWB geht weiter: Seit 2018 wird die gesamte Struktur auf eine standortübergreifende Organisation der Arbeits- und Bildungsbereiche ausgerichtet. Gerade wurde der Berufsbildungsbereich (BB) Ost neu strukturiert.

„Anfang 2020 haben wir uns die beiden Standorte des BB am Blumberger Damm und in der Wolfener Straße angeschaut und überlegt, wie wir sie weiterentwickeln können“, berichtet Robin Bräunig, Referent Berufliche Bildung in der BWB. „Wir“ meint in dem Fall neben Bräunig die Leiterin der BB in der BWB, Edda Bindewald-Wolff, Jens Hamann, Regionalverantwortlicher Ost, und die Gruppenleitenden der beiden Standorte. 

Auch die begleitenden Dienste der BWB wurden mit einbezogen. Das Team hat sich, soweit die Corona-Pandemie das zuließ, regelmäßig ausgetauscht. „Entscheidend war für uns, wie wir unsere Teilnehmenden bestmöglich dabei unterstützen können, ihr Recht auf Gleichstellung und Teilhabe zu verwirklichen“, so Bräunig. Die beiden Standorte hätten bislang in vielen Dingen unabhängig voneinander agiert. „Uns schien es sinnvoller, die Standorte zusammenzulegen, um ein effizienteres Miteinander zu ermöglichen.“ Dass die Entscheidung dabei auf die Wolfener Straße fiel, hängt mit der Lage mitten in einem Gewerbehof zusammen: Hier sitzen viele andere Unternehmen, von Start-ups über Versandunternehmen bis hin zu Industriebetrieben. „Einige davon sind potenzielle Abnehmer unserer Dienstleistungen, wir erhoffen uns hier also mehr Inklusion und mehr Synergieeffekte als am Blumberger Damm, wo kaum andere Unternehmen ansässig sind.“

Räumlich sind die beiden Standort inzwischen vereint. Dafür musste erst einmal umgebaut und vor allem umgezogen werden. Die beiden Arbeitsbereiche Messerschleiferei und Verpackung/Konfektionierung, die zuvor in der Wolfener Straße waren, sind in den Blumberger Damm gegangen. „Dadurch hat der BB in der Wolfener Straße nun insgesamt drei Räume“, so Bräunig. Sie folgen einem durchdachten Raumkonzept: Es gibt einen Raum für eher laute Arbeiten, in dem Maschinen bedient werden und handwerklich gearbeitet wird. Im zweiten Raum sind die Elektromontage und der Bereich Verpackung/Konfektionierung, die zwar nicht ganz leise, aber auch nicht besonders laut sind. 

Der dritte Raum ist für ein ruhigeres Arbeiten reserviert. Hier befinden sich die Lehrküche, das Büromanagement und PC-Plätze sowie ein Konferenzbereich. „Die Idee dahinter ist, einerseits Themen zu bündeln und andererseits die persönlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden an ihr Arbeitsumfeld und die Lautstärke dort zu berücksichtigen.“

Aktuell besteht der BB-Ost aus 18 Teilnehmenden, einige sind gerade neu dazugekommen. Vier Teilnehmende waren bereits in der Wolfener Straße, neun weitere sind vom Blumberger Damm dorthin umgezogen. „Sie waren am Anfang sehr skeptisch. Sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen, war für viele erstmal schwer.“ Doch schon nach ein bis zwei Wochen seien sie deutlich sicherer gewesen – zumal sie ja die Gruppenleitenden und sich untereinander bereits kannten. „Mit jeder Woche vor Ort in der Wolfener Straße leben sie sich mehr ein.“ Die Wolfener Straße ist nun die erste Anlaufstelle des BB Ost, auch für neue Teilnehmende. Doch auch im Blumberger Damm nutzt der Berufsbildungsbereich weiterhin einen Raum, zum Beispiel für Workshops oder Praktika.

Das inhaltliche Konzept stimmen die Beteiligten derzeit noch untereinander ab. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Digitalisierung: Durch den Corona-bedingten Lockdown hat die BWB hier einen großen Sprung getan, zum Beispiel mit dem digitalen Lernportal Berufsaufsteiger (www.berufsaufsteiger.de). Solche Lernmöglichkeiten seien extrem wichtig, wenn Teilnehmende mal nicht anwesend sein könnten oder wenn sie einen externen Arbeitsplatz hätten, so Bräunig. „Und generell sind Lernhilfen sinnvoll, die unabhängig von Papier funktionieren – etwa für die Mitarbeitenden, die nicht oder nicht gut lesen können. Sie können sich beispielsweise anhand von kleinen Clips mit Arbeitsinhalten weiterbilden.“

Der Berufsbildungsbereich will das digitale Portal und das digitale Lernen auf jeden Fall noch weiter ausbauen. Bislang ist es so aufgebaut, dass die Teilnehmenden mithilfe von Arbeitsblättern für jedes Berufsfeld Woche für Woche Aufgaben bearbeiten können. Künftig sollen sie digitale Medien bei Bedarf täglich nutzen können.