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22. Mai 2025

Großauftrag für die Holzwerkstatt

Apotheker-, Hoch- und Hängeschränke, außerdem Ablageflächen – die Holzwerkstatt der BWB in der Wupperstraße hat diverse Räume des Reha-Zentrums Seehof neu eingerichtet. Es handelte sich um den bislang größten Auftrag der Tischlerei.

Das Reha-Zentrum Seehof liegt ganz in der Nähe des Teltowkanals, kurz hinter der Berliner Stadtgrenze. Nur zwei Kilometer entfernt, auf der anderen Seite des Kanals, befindet sich die Holzwerkstatt der BWB. „Mit dem Auto brauchen wir keine zehn Minuten dorthin“, sagt Martin Tschubel, Fachbereichsleiter Holztechnik. Vielleicht war es auch diese räumliche Nähe, die den kaufmännischen Direktor der Deutschen Rentenversicherung (DRV), die das Reha-Zentrum betreibt, im Juli 2023 zu einem Anruf in der Tischlerei bewegt hat. 

„Die DRV renoviert das Reha-Zentrum nach und nach und hat uns gefragt, ob wir neue Möbel für diverse Räume bauen können“, berichtet Tschubel. Der gelernte Tischlermeister hat sich daraufhin zusammen mit einem Kollegen die Räumlichkeiten vor Ort angesehen. „Wir dachten eigentlich, es geht erst mal nur um eine kurze Vorabbesichtigung und ein Kennenlernen. Aber dann sind wir gleich drei Stunden durch die Klinikräume gegangen und haben alles vermessen.“

Bald darauf ging es auch schon los damit, die unterschiedlichen Möbel zu entwerfen: Apotheker-, Hoch- und Hängeschränke sowie Ablageflächen für vier Schwesternstützpunkte, Behandlungszimmer und Flure. Gruppenleiter Tobias Schmitz-Hübsch erläutert, dass in der Arbeitsvorbereitung mithilfe eines CAD-Konstruktionsprogramms und eines speziellen Corpus-Generators die einzelnen Stützpunkte geplant wurden. Für den Austausch mit dem Kunden hat er entsprechende Zeichnungen erstellt, um Details besprechen zu können. Im Anschluss und nach Freigabe durch den Kunden wurden anhand der Daten Pläne für den Zuschnitt und die computergestützte Fertigung erstellt. Am anschließenden Herstellungsprozess waren und sind immer zwischen vier und fünf der insgesamt 18 Mitarbeitenden beteiligt. Ähnlich viele übernehmen dann Aufbau und Montage vor Ort. „Wir profitieren dabei von der detaillierten Vorplanung, da kaum Anpassungsarbeiten notwendig sind“, so Tschubel. Ein Gruppenleiter koordiniert die Arbeiten im Reha-Zentrum, kommuniziert mit der technischen Leitung und packt natürlich auch mit an. Bei den ersten Malen waren meist sogar zwei Gruppenleiter mit vor Ort. „Wir haben ja eine große Verantwortung gegenüber unserem Kunden, dass am Ende wirklich alles korrekt steht und zum Beispiel beim Aufbau der Hängeschränke nichts passiert.“ Dass sie mit den Mitarbeitenden so viel draußen beim Kunden seien, sei eine neue Erfahrung. Und eine gute. „Unseren Leuten wird sehr viel Wertschätzung entgegengebracht von den Schwestern, den leitenden Ärzten und dem Verwaltungsdirektor des Reha-Zentrums. Das Miteinander klappt wunderbar.“

750 Quadratmeter Spanplatten

Im Februar 2024 hat die Holzwerkstatt die ersten Schränke im Reha-Zentrum aufgebaut. Seitdem geht es peu à peu weiter. Sobald die Klinik einen Raum fertig renoviert hat, rücken die Kollegen und Mitarbeiter aus der Tischlerei mit Nachschub an. „Uns kommt das sehr gelegen, die Möbel nach und nach bauen zu können“, so Tschubel. „So haben wir kontinuierlich und ohne allzu großen Zeitdruck etwas zu tun.“ Für das Vorhaben im Reha-Zentrum Seehof hat die Holzwerkstatt bislang etwa 750 Quadratmeter Dekor-Spanplatte in verschiedenen Stärken, circa 2.200 Meter ABS-Kantenschutz, rund 160 Bügelgriffe sowie 17 Medikamentenauszüge mit je sechs Schrankeinsätzen verbaut. „Vom Volumen her ist das unser bislang größter Auftrag“, sagt Tschubel. 

Einige fertige Schränke lagern bereits in der Lagerhalle genau gegenüber der Tischlerei, bis weitere Räume im Reha-Zentrum fertig sind. Die Halle hat die BWB vor einigen Jahren für den Arbeitsbereich Lager & Logistik dazu gemietet. Hier stehen versandfertige Produkte der Tischlerei und anderer BWB-Standorte: Bienenboxen, Aufsätze für Lastenräder, Wickelauflagen, Shaktimat-Akupressurmatten, Kiwabo Kinderwagenboxen. Die sieben Lager & Logistik-Mitarbeitenden arbeiten eng mit den Mitarbeitenden der Tischlerei zusammen. „Einige sind auch mit uns auf die Baustelle im Reha-Zentrum gefahren und haben uns geholfen“, berichtet Tschubel. 

Es zeichnet sich bereits ab, dass die DRV ein langfristiger Kunde wird. Einige zusätzliche Aufträge für kleinere Arbeiten hat die Holzwerkstatt bereits bekommen. „Außerdem habe ich gerade eine neue Anfrage der DRV für Büromöbel auf dem Tisch.“ Und dann stehen noch einige andere Aufträge an: Hochschränke und eine Schrankwand für die neuen Räume des Integrations-Managements der BWB in der Chausseestraße zum Beispiel. Für einen anderen Kunden verziert die Holzwerkstatt Schallschutzplatten mit Streifen aus Baumrinde. „Das ist eine Arbeit, die gut von Mitarbeitenden mit höherem Förderbedarf ausgeführt werden kann“, so Tschubel. 

Für den Plenarsaal des Landesarbeitsgericht baut die Tischlerei gerade den Sitz der Richterinnen und Richter sowie der Beisitzenden neu. Ein weiterer Auftrag ist die Produktion von Holzbilderrahmen für Retro-Metallschilder der Firma „Nostalgic Art“ in vier verschiedenen Größen. „Damit unsere Mitarbeitenden die Rahmenteile am Bearbeitungszentrum gefahrlos herstellen können, haben wir spezielle Schablonen entworfen“, erklärt Tschubel. „In die können die Mitarbeitenden die Leisten einlegen und fixieren.“ Die Maschine sägt das Holz dann präzise auf Gehrung. Nach der Qualitätsprüfung werden die Rahmen verleimt, eventuelle Unebenheiten abgeschliffen und schließlich geölt. Es gibt also immer genug zu tun für die Holzwerkstatt.