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07. Februar 2023

Wärmekammer für eiskalte Cocktails

Die BWB fertigt an ihren Standorten Nord und Ost für das Unternehmen kukki Toaster der besonderen Art.

Bei den Cocktails des Berliner Start-ups kukki steckt das Eis schon in der Flasche, so sind sie immer schön gekühlt. Um die Cocktails trinken zu können, legt man die tiefgefrorenen Flasche entweder für drei bis vier Minuten ins warme Wasserbad. Oder, und das ist in der Gastronomie eindeutig die bessere Alternative, sie werden für etwa 30 Sekunden in den kukki Toaster gestellt. So oder so wird beim Antauen nur der Cocktail flüssig, das Eis bleibt Eis. 

Seit März 2019 produziert die BWB die Toaster für kukki – das junge Unternehmen sitzt übrigens wie die BWB-Südwest im Goerzwerk. „Marcel D’heureuse, der als Einkäufer bei kukki arbeitet, kannte die BWB von seinem vorherigen Arbeitgeber und hat uns kontaktiert, damit wir einen Teil der Produktion übernehmen“, berichtet Khon Hong Ngo, Regionalverantwortlicher Nord bei der BWB. Mit kleineren Baugruppen fing es an. Zunächst wurden die Teile bei kukki selbst fertigmontiert. „Das Start-up stellte aber schnell fest, dass das zu viel Aufwand bedeutet. Seitdem übernehmen wir an den Standorten Nord und Ost die gesamte Produktion.“

Wie so viele Unternehmen bekam auch kukki zwischenzeitlich auf dem Weltmarkt einzelne Bauteile nicht mehr. Auch hier konnte die BWB weiterhelfen: Die Teile aus Aluminium werden nun am Standort Ost mithilfe automatisierter CNC-Werkzeugmaschinen hergestellt. „Auch bei der Endmontage hat die BWB viel fachliches Know-how eingebracht, was kukki dankend angenommen hat. Wir haben zum Beispiel die Fertigungsschritte mitgestaltet und mitoptimiert, um stabile Produktionslinien zu haben und die Arbeiten für unsere Mitarbeitenden so zu gestalten, dass möglichst jede und jeder eingebunden werden kann.“ Während am Blumberger Damm nun Bauteile mit der CNC-Maschine gefräst werden, werden in Nord Unterbaugruppen vormontiert und die Toaster auch fertigmontiert. Anschließend unterziehen die Mitarbeitenden hier die Geräte einer elektrischen Endprüfung nach der Norm DIN VDE-0100 und checken, ob die Toaster einwandfrei funktionieren. Ist alles in Ordnung, verpacken sie die Toaster für den Versand. „Neuerdings prüfen die Mitarbeitenden in Nord außerdem Rückläufer beziehungsweise defekte Geräte, überarbeiten sie und setzen sie wieder instand“, so Ngo. „Auch Langzeitprüfungen finden bei uns statt, um die Langlebigkeit der Toaster zu testen und temperaturbedingte Pausenzeiten zu ermitteln.“

Vorausschauend geplant

kukki hat auch während des Corona-Lockdowns die Produktion aufrecht gehalten, obwohl die Hauptabnehmerin von Cocktails und Toaster, die Gastronomie, geschlossen war. Das junge Unternehmen wollte sich schon mal für die Zeit nach dem Lockdown wappnen. „Das hat sich bewährt“, sagt Ngo. „Nach der Öffnung von Großveranstaltungen und Bars ging die Nachfrage steil nach oben und wir fahren seitdem die Produktion auf vollen Touren.“ So sind aus den anfangs rund achthundert Toastern, die die BWB im Jahr montiert hat, inzwischen mehrere Tausend geworden. „Jetzt, Anfang September, haben wir bereits 2.800 Geräte gefertigt.“ Für 2023 sind Stückzahlen von 4.000, für 2024 von 6.000 geplant.

„Um diese Mengen auch materialtechnisch korrekt steuern und die Bereitstellung der Bauteile gewährleisten zu können, arbeiten kukki und die BWB in einem von kukki bereitgestellten ERP-System“, erläutert Ngo. Diese Software erleichtert Vertriebsprozesse und ermöglicht Unternehmen die effiziente Planung sämtlicher Ressourcen, also von Waren, Kapital und Personal. „Auf diese Weise werden Warenflüsse und Materialbestände für beide Seiten übersichtlich dargestellt und Materialbedarfe rechtzeitig sichtbar gemacht.“ Die fortlaufende und durchgehende Produktion sei sowohl für kukki als auch für die BWB ein wichtiger Baustein, um gute und zuverlässige Arbeit sowie ausreichende Stückzahlen zu gewährleisten. „Produktionspausen bedeuten auf beiden Seiten unnötige Kosten und sind für unsere Mitarbeitenden eine unnötige Unterbrechung des lang angelernten Produktionsablaufs.“ 

Die BWB stimme sich mit kukki laufend ab. „Wir überlegen schon, welche weiteren Dienstleistungen der BWB für das Start-up interessant sein könnten. Zum Beispiel die Kommissionierung der Waren. „In diesem Fall könnte die BWB die Kundenbestellungen direkt aus der Produktion bearbeiten. Die Ware könnte also nach der Fertigstellung auf direktem Weg an die Endverbraucher versendet werden. Das spart Transportkosten und unterstreicht die Nachhaltigkeit, die die BWB dank interner Prozesse zusichern kann und stetig vorantreibt.“